„I like to move it, move it“ war wieder der Startschuss-Hit, den alle
mitsingen und hüpfen mussten beim Traildorado letztes Wochenende bei
herrlichem Spätsommerwetter. Dies ist eine 24 Stunden Trailrunning
Party für Einzel- oder Staffelläufer im Arnsberger Wald im Sauerland
auf einem 4,1km Rundkurs mit 130 Höhenmetern, mit Deutschen
Trailrunning Meisterschaften(TRA), jede Menge Party und Workshops. Es
war mein erstes 24 Stunden Rennen. Ich hatte mir vorgenommen
durchzulaufen, 100km+ zu absolvieren und einfach das Wandern und
Laufen so lange es geht zu geniessen.
Schnell bin ich mit anderen Läufern schon vorher ins Gespräch
gekommen. So hatte ich 20 Minuten vor dem Start schon mein erster
Radler(alkoholfrei) von meinem Parkplatznachbarn in der Hand. Dann
ging es los, die erste Runde mit Pacemaker, überholen verboten! Alle
konnten also ganz entspannt die absolut fantastische Strecke
kennenlernen. Sehr abwechlungsreich und ziemlich anspruchsvoll.
Bestens markiert, auch im Dunkeln. Desweiteren gab es eine Pussy-Lane.
Etwas länger dafür nicht ganz so steil. Was sich ziemlich schnell als
echte Alternative erwiess. Am Ende jeder Runde, der Stempelautomat, um
diese auch zu verbuchen. Ein sehr schönes System(selbstentwickelt),
man bekommt gleich Feedback und über einen grossen Flachbildschirm
sieht man die Top Läufer und die gerade vor einem passierten Läufer
mit ihrem aktuellen Kontostand.
Die ersten 50km liefen ganz gut, ich merkte aber schon das es ganz
schön Kraft kostete. Dann 70km(weiter bin ich bisher noch nie
gelaufen) und mein Akku war leer. Ich beschloss ersteinmal eine Runde
zu wandern, was nur 15 Minuten länger dauerte. Dann noch eine Runde
und ich beschloss schlafen zu gehen. Davor habe ich mir meinen Bauch
nochmal vollgeschlagen, das Bergfest um Mitternacht mitgefeiert und
mich dann ins Auto auf meine Matratze verkrochen. Mir war kalt und ich
merkte meine Glieder. 4 Uhr klingelte der Wecker, aber meine Körper
sagte, schlaf noch eine Stunde. Das tat ich und so war ich 5:30 wieder
auf der Piste und fühlte mich richtig ausgeruht. Das hätte ich nicht
erwartet. Die ersten Runden liefen gut und die 100km waren locker
geschafft. Ich merkte zwar wieder, dass es Kraft kostete aber das Ziel
war nun endlich greifbar. Nur noch 3 Stunden locker auslaufen. Für die
letzte Runde hatte ich noch 1 Stunde und bin diese dann nochmal
komplett gewandert. Geschafft, 29 Runden, 119,19km und 3770
Höhenmeter. Ich war begeistert und noch viel mehr überrascht über
meine Platzierung.
Alles in allem eine sehr schöne, bestens organisierte und familäre
Laufveranstaltung. Ich kann mir ein Wiedersehen auf jedem Fall
vorstellen. Auch als Staffel wäre das sicherlich richtig spassig!
Ergebnis: Gesamt 8.(Männer), 1. AK M35, 119,19km und 3770 Höhenmeter